Die evangelisch-lutherische Kirche ist aus der Reformation im 16. Jahrhundert hervorgegangen. Die Reformatoren wollten die alte Kirche grundlegend reformieren. Im Mittelpunkt der Reformation stehen der Mensch und sein Verhältnis zu Gott.
Die Überlegungen der Reformatoren führten zu umfangreichen Bekenntnissen - besonders der Kleine Katechismus Dr. Martin Luthers und das Augsburger Bekenntnis -, die bis heute die kirchlich-konfessionelle Lage prägen.
Im Kern geht es um das Gottesverhältnis des Menschen. Dabei sind vier Gedanken für den evangelisch-lutherischen Glauben leitend – vier Mal ein „allein“ (lateinisch ‚solus’):
Solus Christus
Allein Jesus Christus ist der Grund und das Haupt der Kirche, denn in ihm zeigt sich der uns Menschen liebende Gott
Sola scriptura
Allein die Heilige Schrift ist Grundlage und Massstab unseres Glaubens
Sola gratia
Allein durch Gottes Zuwendung und Gnade erlangen wir Heil und Leben
Sola fide
allein durch den Glauben, ohne unsere Leistung und unser Zutun, sind wir in Gottes Augen gerechtfertigt